Den 30.07.2024 haben sich wahrscheinlich alle Masters of the Universe-Fans dick im Kalender markiert, denn an diesem Tag erscheint endlich das Masters of the Universe-Hörspiel „Im Netz des Bösen“ der RETROFABRIK.
Die Folge stellt den Auftakt einer 30-teiligen Hörspiel-Serie der Masters aus gleichnamigen Hause dar, und wird von den Fans seit Bekanntgabe vor etwas über einem Jahr, heiß erwartet.
Im Vorfeld sprach ich im Rahmen des Heldenchaos-Podcasts einige Male mit Frank und Mustafa (die Geschäftsführer der RETROFABRIK) über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Hörspiel-Produktion.
Seit dem 27.07.2024 darf ich nun endlich das fertige Produkt in den Händen halten und möchte dir meine Eindrücke mitteilen.
Das Hörspiel-Event des Jahres der RETROFABRIK
- Das langerwartete Masters of the Universe-Hörspiel „Im Netz des Bösen“ mit fetter Soundanlage ein paar Tage früher in einem Kino anhören
- Die Macher:innen und Sprecher:innen kennenlernen
- Die Deluxe-Version des Hörspiels vor dem offiziellen Release kaufen
Das sind ja mindestens drei Wünsche auf einmal! Wie gut, dass die RETROFABRIK die Spendierhosen anhatte und alle drei Wünsche im Rahmen des Hörspiel-Events im UCI Düsseldorf am 27.07.2024 erfüllte.
Frank und Mustafa luden mich dazu ein und natürlich konnte ich mir trotz langer, langer, laaaaanger (!!!) Zugfahrt so etwas nicht entgehen lassen!
Nicht nur, um Frank und Mustafa endlich „in Echt“ zu treffen, sondern auch um mit vielen andere tollen Menschen sprechen zu können.
Und hey: Das fertige Hörspiele endlich anhören zu können, wäre alleine schon ein guter Grund für mich gewesen.
Die Hütte* (*das Kino) war voll und die Stimmung wunderbar positiv und voller Vorfreude.
Nicht nur direkt nach dem Hörspiel brach lauter und lang anhaltender Applaus aus. Auch bei den Interviews mit den vielen tollen Sprecher:innen waren all sehr begeistert. Ich denke, dass das alleine für sich spricht.
Auch, wenn mein Zug gefühlt viel zu früh wieder in Richtung Hamburg losfuhr, fand ich die Zeit auf diesem Event einfach großartig!
Ein tolles Masters-Abenteuer – auch, wenn die über 11 Stunden, die für die Zugfahrten (mit Verspätungen, Ausfällen & Co.) drauf gingen, gerne hätte kürzer ausfallen dürfen. Genug der Rumjammerei!
Als ich schließlich gegen 23:30 Uhr wieder Zuhause in Hamburg war und die Deluxe-Version von „Im Netz des Bösen“ auspackte, hatte ich erneut ein großes Lächeln auf den Lippen und das Gefühl, Teil eines etwas ganz Großem gewesen zu sein.
Masters of the Univere, Im Netz des Bösen: Mein Hörspiel Review
Bereits im Kino war ich von „Im Netz des Bösen“ begeistert. Aber ich war gespannt, wie das Ganze ohne Kinosaal mit tollen Menschen um mich rum nur via Kopfhörer auf mich wirkten würde.
Ergebnis: Durch das nochmalige Hören hat sich an meiner Begeisterung nichts geändert. Im Gegenteil!
Doch der Reihe nach!
Worum geht es denn überhaupt in Folge 1, Im Netz des Bösen?
Hier der offizielle Klappentext:
„Eine Horde plündernder Banditen hält die Randbezirke von Eternis in Atem. Die Verteidiger Eternias brechen auf, um der bedrohten Bevölkerung zu helfen. Doch kaum angekommen, können sie nur noch mit ansehen, wie der mysteriöse Hordak die verzweifelten Menschen aufwiegelt: Sie sollen gegen das sagenumwobene Castle Grayskull stürmen, dem angeblichen Grund für ihre Not. Alle Hoffnung ruht nun auf dem legendären He-Man.
Taucht ein in eine Welt voller Abenteuer, Mysterien und unvergesslicher Charaktere mit unserer brandneuen Hörspielserie, die die zeitlosen Geschichten von He-Man, Skeletor und ihren Verbündeten und Feinden auf völlig neue Weise zum Leben erweckt. Professionelle Sprecher, ein Sounddesign das ein kinoreifes Erlebnis bietet, epische Musik und packende Geschichten werden euch in die Schlachten von Eternia versetzen. Von atemberaubenden Kämpfen bis hin zu bewegenden Charaktermomenten – jedes Kapitel unserer Hörspielserie wird euch in den Bann ziehen und euch das Gefühl geben, Teil dieser legendären Welt zu sein.“
Wie erwähnt, stellt „Im Netz des Bösen“ den Auftakt der insgesamt 30-teiligen Masters of the Universe-Hörspiel-Serie der RETROFABRIK dar.
Das Ganze ist von Mattel offiziell lizensiert und ist eine einmalige Sache weltweit!
Masters of the Universe: Alles altbekannt Neu
Spannend ist, dass zwar die eigentliche Eternia-Welt als altbekannt wohliger Mantel präsentiert wird, es darunter aber einige spannende Anpassungen gibt.
So ist Hordak hier noch nicht der Anführer der wilden Horde, sondern mit der bösen Lyn (hier noch nicht als Evil Lyn bekannt) auf Eternia unterwegs, um mit manipulativen Worten Zwietracht zu sähen und dadurch seine eigenen Ziele durchzusetzen.
Das erinnert erschreckend an aktuelle politische Dinge, ohne hier im Hörspiel allerdings mit erhobenen Zeigefinger zu agieren. Vielmehr wird das als erzählerisches Vehikel genutzt, was in meinen Ohren mehr als gelingt.
Auch Castle Grayskull ist eine recht neue Erscheinung auf Eternia, die bisher nur wenige zu sehen bekommen haben.
Und He-Man? Den gibt es natürlich, aber was er für ein Geheimnis hat, wissen bisher noch keine anderen … bis er sich seinen Freunden anvertraut.
Das ist für mich ein total spannender Kniff, um nicht die gut schmeckende Suppe aus den 80-ern nach zu kochen, sondern etwas eigenes zu kreieren. Als Grundlage die Zutaten vom alten Süppchen – aber mit frischen, neuen Zutaten angereichert.
Ergebnis: Schmeckt ungewohnt anders, aber auch sehr gut. By the way: Könnte ich bitte Nachschlag haben?
Den Nachschlag bekomme ich in Form eines kurzen Teasers ganz am Ende von Folge 1, wenn die böse Lyn keinen anderen als den großen Skeletor beschwört. Ganz ehrlich: Ich hatte Gänsehaut als ich zum ersten Mal Skeletor gehört habe!
Wer mich kennt, der weiß, dass mir die Musik- und Soundkulisse in einem Hörspiel sehr wichtig ist.
Diese wird wuchtig passend präsentiert. Nichts wirkt wie von der Stange oder schon mal irgendwo anders gehört. Ich war von der ersten Sekunde an gedanklich sofort auf Eternia und sah die gesprochenen Worte bildlich vor mir. Super!
Im Ohr ist mir der Sound hängen geblieben, wenn Mantenna seine Stielaugen ausführt. So unglaublich passend!
Geschichten aus dem ehapa- und Interpart-Comics
Die Geschichten stammen aus den ehapa- und Interpart-Comics der 80-er, die ich als Kind verschlungen habe und mittlerweile im Rahmen der Sammelbände aus dem Hause der RETROFABRIK in meinem Bücherregal stehen.
Aber Hand auf’s Herz: Ich liebe die Comics, als Erwachsener fällt allerdings mehr als deutlich auf, wie einfach die Geschichten rund um He-Man & Co. geschrieben sind.
Wenn du jetzt Sorge haben solltest, dass die Geschichten, die als Grundlage für die Mastes of the Universe-Hörspiele der RETROFABRIK dienen, genau so einfach geschrieben sind: Entwarnung!
Es wurden nicht einfach die Dialoge aus den ehapa- und Interpart-Comics genommen und vertont, sondern alles wurde neu geschrieben und interpretiert! Wenn man nicht wüsste, dass die Geschichten aus genannten Comics stammen: Ich behaupte, dass nicht viele auf die Idee kommen würden, die irgendwo schon mal gelesen zu haben.
Wie weiter oben erwähnt, ist die manipulative Art & Weise von Hordak zeitgemäß und eindrucksvoll. Für mich wirkt das bedrohlicher, als so manches Waffenrasseln.
Die Geschichte, die Darstellung von Gewalt, die Kämpfe und der grundsätzliche Spannungsbogen sind etwas, die nicht nur alte, sondern auch junge Hörer:innen abholt.
Eltern müssen sich keine Sorgen machen, dass der Nachwuchs im Anschluss Alpträume bekommt. Höchstens, dass das Kind als nächstes Urlaubsziel Eternia ausruft.
Auch als Erwachsener, der mit den Masters großgeworden ist – und das wird die Hauptzielgruppe der Hörspiel-Reihe sein – dürfte das Gehörte einfach großartig sein.
Die Dialoge sind fantastisch, authentisch und nachvollziehbar geschrieben. Logiklöcher und total sinnbefreite Aktionen findet man hier nicht.
Den Kniff, dass die Specher:innen manchmal das erklären, was sie gerade tun, wird hier weitestgehend vermieden. ich finde: Gut so, denn allzuhäufig wirken die Dialoge dadurch gestelzt und nicht organisch.
Wenn es nötig ist, kommt der Sprecher Patrick Messe zum Einsatz, der mit seiner wunderbare sanft/tiefen Stimme mein neuer persönlicher Lieblings-Erzählonkel ist.
Zwölf Punkte gehen dafür von mir an das fantastische Autoren-Team Gunnar Sadlowski, Alex Streb und Mathias Gall.
Die Sprecherinnen und Sprecher
Was nutzt aber schon die tollste Musik- und Sound-Kulisse samt spannender Geschichte, wenn die Sprecher:innen unmotiviert und gelangweilt ihren Job verrichten und dann die Stimmen nicht auf die Rollen passen? Genau: Das Hörspiel würde in der Tonne landen.
Wie wunderbar, dass das bei „Im Netz des Bösen“ nicht der Fall ist!
Sämtliche Rollen sind von professionellen Sprecher:innen besetzt, die stimmlich wie die Faust aufs Augen auf ihre jeweiligen Rollen passen.
Dabei sprechen alle diese mit großer Begeisterung und Enthusiasmus.
Ein Überdrehen, dass es fast schon peinlich anzuhören wäre, findet hier nicht statt.
Sicherlich auch ein großer Verdienst von Matthias Brinck, der Regie geführt hat.
Wenn Prinz Adam sein Schwer in die Höhe reckt und „Bei der Macht von Grayskull: …“ ruft, sehe ich förmlich den Glanz in den Augen des Sprechers David M. Schulze beim Aufsagen dieser legendären Textzeile.
Fisto (Jens Wendland) und Orko (Matthias Brinck) sind aufgrund ihrer Interpretation meine persönlichen Lieblinge der Folge 1.
Orko kommt deutlich weniger nervend als vielleicht noch noch in den 80-er Masters-Hörspielen rüber. Fisto wie einer, mit dem man gerne ein Bierchen kippen wollen würde, während er Geschichten erzählt.
Bei Leech musste ich lachen, wie der Sprecher Klaus Krückenmeyer das „Leck-Monster“ interpretierte. Lass dich überraschen!
Lyn (Maria Koschny) ist stimmlich richtig fies schön hinterhältig.
Hordak (Wolfgang Häntsch) beeinflussend mit einer wabernden Wut im Hintergrund.
Teela (Lisa Cardinale) klingt wie eine starke Anführerin der königlichen Wache und Man-At-Arms (Achim Buch) wie ein Waffenschmied, der mit allen Wasser gewaschen ist.
Auch alle anderen Sprecher:innen: On Point!
Ich habe nur einen winziges kleine Kritikpunkt.
Stimmlich klingen mir Raenius (Tino Kiessling) und Prinz Adam/He-Man (David M. Schulze) zu nahe beisammen. Ich hatte während des Hörspiels ein paar Mal die Herausforderung, sie buchstäblich im Eifer des Gefechts auseinander zu halten.
Das stellt keine Kritik an den beiden Sprechern dar! Es hat einfach etwas mit der Stimmfarbe zu tun, die mir hier zu ähnlich ist.
- Matthias Brinck (Regie)
- Gunnar Sadlowski, Alex Streb und Mathias Gall (Autorenteam)
- Musik: Benjamin Hübbertz-Ivartnik
- Cover: Reyad Yousri
- Illustrationen: Karsten Klintzsch
- Erzähler: Patrick Messe
- Prinz Adam/He-Man: David M. Schulze
- Teela: Lisa Cardinale
- Man-At-Arms: Achim Buch
- Orko: Matthias Brinck
- Hordak: Wolfang Häntsch
- Evil-Lyn: Maria Koschny
- Skeletor: Johannes Steck
- Zauberin: Kerstin Draeger
- Fisto: Jens Wendland
- Raenius: Tino Kiessling
- Mantenna: Toni Sattler
- Grizzlor: Christian Deutsch
- Leech: Klaus Krückemeyer
- Theydon: Joachim Ziebe
- Marle: Christiane Werk
- Rala: Katharina Koschny
- Mutter: Sarah Diener
Beim Hörspiel-Event der RETROFABRIK waren viele der Sprecher:innen vor Ort und berichten von den Aufnahmen.
Man merkte jeder einzelnen Person an, wie viel Spaß sie bei den Aufnahmen hatten. Dabei vergaß aber auch niemand, was sie für ein Erbe und Verantwortung übernehmen, um es respektvoll in die heutige Zeit zu nehmen.
Ich finde, dass man das jeder einzelnen Rolle anmerkt!
Meine Meinung
Es wundert dich nach diesen Zeilen sicherlich nicht: Ich bin sehr angetan von Folge 1, Im Netz des Bösen. Sehr sogar!
Die monatelange Vorfreude, die Erwartungshaltung an dieses Hörspiel-Erbe und der Namen Masters of the Universe sind etwas, an dem man zerbrechen kann.
Ich hatte die große Ehre und Freude, Frank und Mustafa im Heldenchaos-Podcast ein Stück auf diesem Weg begleiten zu dürfen und ich war mir zu keiner Sekunde unsicher, ob die beiden sich da vielleicht zu viel zugetraut haben.
Nicht nur aus diesem Grund freue ich mich für die beiden und das großartige Team dahinter sehr, dass sie mich und meine Ohren in Form des fertige Produkts nun bestätigt haben.
Auch den Augen wird einiges durch die fantastischen Illustrationen von Karsten Klintzsch (mit Karsten sprach ich im Heldenchaos-Podcast Folge 85) und dem Cover von Reyad Yousri geboten. Fantastische Arbeiten, die viel Spaß machen!
Es ist für uns im deutschsprachigen Raum ein riesig großes Geschenk, dass wir eine neue Masters of the Univers-Hörspiel-Serie genießen dürfen. Eine Spielzeug-Serie, die über 40 Jahre alt ist und längst vom Markt verschwunden wäre, wenn sie nicht so eine begeisternde Fan Base aufweisen würde.
Man merkt während der gesamten 69 Minuten von Folge 1 allen beteiligten Personen des Hörspiels an, dass ihnen das bewusst war und dass sie alles gegeben haben, um uns mit diesem Geschenk ein Lächeln auf’s Gesicht zu zaubern.
Danke dafür an alle, die an der Produktion beteiligt waren und sind!
Lasst uns das Ganze mit dem nötigen Respekt und Anstand anhören und bewerten.
Bei der Macht von Grayskull: Ich freue mich auf die 29 weiteren Masters of the Universe-Episoden der RETROFABRIK!