Mit „Der Kristallschild“ geht die Masters of the Universe-Hörspiel-Reihe von der RETROFABRIK in die dritte Runde.
Ob aller guten Dinge auch hier drei sind, erfährst du in meinem Hörspiel-Review.

Masters of the Universe, Folge 3: Der Kristallschild

Ende Oktober erreichte mich mit „Der Kristallschild“ der dritte Teil der Masters of the Universe-Hörspiele der RETROFABRIK.
Immer wieder ist die Freude riesig, wenn der Postmann (oder die Postfrau) bei mir klingelt, um mir die Lieferung zu überreichen.

Aber bekanntlich kommt es ja auf dem Inhalt an und der ist in Form der Deluxe-Version erneut, wie man es bereits von Folge 1 und 2 kennt, fantastisch.
Ein tolles Mediabook, eine genau so fantastische Sammelkarte (diesmal ist Teela dabei), der liebevolle Mini-Comic und ein Behind the Scenes von den Macher:innen verspricht wieder ein großes Hörspiel-Abenteuer.

Wie gewohnt kann man sich das Hörspiel dank beiliegendem Download Code (liegt der Deluxe- und der Jewelcase-Version bei) auch auf das Smartphone laden und von dort anhören.
Der Download, wie auch das anschließende Übertragen und Anhören, funktioniert bei mir zum dritten Mal ohne jegliche Probleme.

Worum geht’s?

Kommen wir erstmal zur offiziellen Inhaltsangabe von „Der Kristallschild“:

He-Man und den Verteidigern Eternias ist es gelungen, die Zerstörung Castle Grayskulls zu verhindern und den Fluss der Magie wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Doch eine neue Bedrohung zwingt die Giganten des Universums zum Handeln. Freunde werden zu Feinden. Die verschollenen Teile des Kristallschildes müssen gefunden werden. Und dann treffen He-Man und Skeletor erstmals aufeinander. Doch auch der mysteriöse Hordak bleibt nicht untätig.

Taucht ein in eine Welt voller Abenteuer, Mysterien und unvergesslicher Charaktere mit unserer brandneuen Hörspielserie, die die zeitlosen Geschichten von He-Man, Skeletor und ihren Verbündeten und Feinden auf völlig neue Weise zum Leben erweckt. Professionelle Sprecher, ein Sounddesign das ein kinoreifes Erlebnis bietet, epische Musik und packende Geschichten werden euch in die Schlachten von Eternia versetzen. Von atemberaubenden Kämpfen bis hin zu bewegenden Charaktermomenten – jedes Kapitel unserer Hörspielserie wird euch in den Bann ziehen und euch das Gefühl geben, Teil dieser legendären Welt zu sein. (Quelle: RETROFABRIK)

Die Inhaltsangabe verspricht viel und ich war richtig gespannt, nachdem mir Folge 1 und 2 außerordentlich gut gefielen, ob Folge 3 den hohen Standard beibehalten kann.

Meine Hörspiel-Review über Masters of the Universe – Der Kristallschild

Das Positive

Anfangen möchte ich mit den vielen positiven Dingen in Masters of the Universe Hörspiel, Folge 3: Der Kristallschild.

Die Musik ist weniger aufdringlich – aber trotzdem an den richtigen Stellen präsent.
Die Sounds finde ich eh seit Folge 1 große Klasse. Trotzdem wurde noch mal eine Schippe draufgelegt und das Abmischen weiter voran getrieben.
Besonders gut gefällt mir zum Beispiel der Sound, den Buzz-Off macht, wenn er spricht. Wie so eine Mischung aus Insektenflügelschlag, der sich hinter den Stimmbändern befindet. Erinnert mich ein kleines bisschen daran, wie es klingt, wenn man durch einen laufenden Ventilator spricht. Mega!

Vereinzelt höre oder lese ich, dass man die Stimmen einiger Sprecher:innen nur schwer voneinander unterschieden kann.
Auch ich hatte besondern in Teil 1 Im Netz des Bösen so einige Schwierigkeiten damit.
Mittlerweile fällt mir das Auseinanderhalten der verschiedenen Stimmen deutlich leichter. Ob es nur mir so geht, weil ich mich an die Stimmen gewöhnt habe, oder ob die Macher:innen an Stellschrauben gedreht haben, weiß ich nicht.
Am Ende zählt für mich nur, dass es jetzt (noch) besser für mich persönlich passt.
Einzig Ram Man und Fisto finde ich sowohl stimmlich, als auch von den Sprüchen her zu nah beieinander.

Wurde in Folge 2: Die Burg der Zeitlosen angekündigt, dass Skeletor auf Recruiting Tour geht, um mit weiteren Mitstreitern gegen He-Man & Co. zu kämpfen, schließen sich ihm als erstes Wiplash und Mer-Man an. Beast-Man kannte man bereits aus Folge 2.
Ich freue mich schon riesig drauf, wenn die treuen Gefolgsleute Tri-Klops und Trap-Jaw dazustoßen.

Gefeiert habe ich, dass die Wilde Horde mit Mantenna, Grizzlor und Leech wieder einen Auftritt haben.
Die bekommen auch gleich Verstärkung durch Modulok – der zumindest in dieser Folge zwar ein großer Kämpfer, aber noch ziemlich wirr im Doppelkopf ist – und ein zukünftiges Heim in der Fright Zone. Hordak ist zumindest kurz erneut mit von der Partie.

War Folge 2 „Die Burg der Zeitlosen“ ein Fest für alle Hörspiel-Kenner:innen der alten EUROPA Motu Hörspiele (mehr dazu in meiner Review zu „Die Burg der Zeitlosen“), werden hier wieder einige Anspielungen in Richtung der 80er-Jahre Masters-Hörspiele gemacht.
Wenn dir bei der Schreckensanilope auch sofort „Doppelgänger“ eingefallen ist, hast du die alte EUROPA Hörspiel-Serie wahrscheinlich mindestens noch genau so im Ohr, wie ich.
Die in Folge 3 vorkommenden wilden Gnome sind wahrscheinlich die Nachbarn der unsichtbaren Gnome und auch sonst gibt es hier & da einige Dinge, die älteren Zuhörer:innen Freude machen.

Sehr gefallen hat mir, dass sich die Zauberin von Grayskull nicht in Rätseln redet, wie noch in den EUROPA Hörspielen. Das hat damals nicht nur Battle Cat („Denken. Immer wieder muss man denken …“), sondern auch mich durchaus etwas genervt. Jetzt wirkt sie, wie eine wirkliche Unterstützung für die Held:innen.
Spannend fand ich, dass He-Man durch sein Zauberschwert einen Teil der Kraft von Grayskull auf die Zauberin übertragen kann, damit sie gestärkt wird und sich in Zoar verwandeln kann.

Keine Ahnung, ob nur ich bei Whiplash und seinem Keulenschwanz, der legendär ist, schmunzeln musste und ob das so beabsichtigt war.
Ich musste es auf jeden Fall. Falls nicht, bin ich anscheinend immer noch ein Stück weit in der Pubertät hängen geblieben.

Evil-Lyn, die immer mehr mit dem Buch des Bösen hadert, mag ich auch hier wieder sehr. Ich spüre so richtig, wie sie Skeletor ausnutzen möchte, um in nicht allzu ferner Zukunft die Kontrolle zu übernehmen und hadert, dass es für sie nicht schnell genug mit der Beherrschung böser Magie voran geht.

Das durch den Margor und den Bannstrahl des Bösen Freunde zu Feinden werden, finde ich sehr spannend. So rebelliert Teela gegen den Königspalast.
Allerdings ist das auch einer meiner Negativpunkte, die mir während des Hörens aufgefallen sind.

Meine Hörspiel-Review über Masters of the Universe – Der Kristallschild

Das Negative

Wo wir beim Thema sind.

Für mich kommt die Revolte gegen den Königspalast von Teela durch den Margor, der nur durch den Kristallschild zerstört werden kann, deutlich zu kurz.
Das hatte so viel Potential und hätte dem Plot viel Tiefe und Dramatik geben können.
Leider wird es dann schließlich aber nur am Rande erwähnt. Schade!

Am Ende erzählen Teela, Man-At-Arms & Co., das die Trümmer in Eternia durch den Aufstand erst später weggeräumt werden. Warum denn nicht so etwas, wie „Dafür werden Skeletor und seine Gefolgsleute bezahlen!“ anstatt die Helden zum Ende hin lachen zu lassen.

Ich bin total dafür, dass man auch mal lachen darf und so ist es ja auch Kanon der alten EUROPA Hörspiele nach erfolgreichen Abenteuern. Nach all der Dramatik und der ungewissen Zukunft hätte man hier aus meiner Sicht aber gerne deutlich zurückhaltender sein dürfen. Schließlich ist ja genügend Gefahr durch Skeletor und Hordak in Verzug, während sich He-Man und seine Freunde nach wie vor beweisen müssen. Und wenn dann noch eine Stadt zumindest in Teilen in Trümmern liegt, fand ich das abschließende Lachen einfach nicht passend.

Durch die Vielzahl der Geschehnisse, wie der Befreiung der Zauberin, der Gefahr durch den Margor bzw. dem Bannstrahl des Bösen und dem Finden der drei Stücke des Kristallschilds, scheint zu wenig Zeit gewesen zu sein, um der Story genügend Luft zur Entfaltung zu geben.
Teilweise wirkt es trotz der Laufzeit von 64 Minuten auf mich leider etwas gehetzt und dadurch konstruiert.

Mein größter Kritikpunkt ist aber, dass das erste Aufeinandertreffen von He-Man und Skeletor deutlich zu kurz kommt.
Das hätte man aus meiner Sicht einfach deutlich bombastischer darstellen müssen. Skeletor kommt mir fast zu stümperhaft vor, als wirklich eine große Gefahr für He-Man zu sein.
Auch hätte ich mir nach dem Kampf so etwas, wie „Das war nur der Anfang, He-Man. Wir werden uns wiedersehen und dann wirst du fallen!“ o.ä. von Skeletor und eine Antwort von He-Man, wie „Meine Freunde und ich werden vorbereitet sein!“ gewünscht.
Das hätte meiner Meinung nach mehr Raum für kommende Abenteuer gelassen.

Meine Hörspiel-Review über Masters of the Universe – Der Kristallschild

Die Sprecher:innen

Auch in Folge 3 „Der Kristallschild“ machen sämtliche Specher:innen eine großartige Arbeit.
Dazu zählt für mich auch Orko, den ich seit drei Episoden feiere.

Die neuen Charaktere passen für mich von der Sprecherleistung ebenfalls.
Hier gibt es für mich abermals keinen Grund zum Meckern.

Ein Überblick über den Cast der Folge 3 „Der Kristallschild“:

  • Matthias Brinck (Regie)
  • Gunnar Sadlowski, Alex Streb und Mathias Gall (Autorenteam)
  • Musik: Benjamin Hübbertz-Ivartnik
  • Cover: Reyad Yousri
  • Illustrationen: Karsten Klintzsch
  • Erzähler: Patrick Messe
  • Prinz Adam/He-Man: David M. Schulze
  • Teela: Lisa Cardinale
  • Man-At-Arms: Achim Buch
  • Orko: Matthias Brinck
  • Ram Man: Christian Jungwirth
  • Stratos: Marc Schülert
  • Evil-Lyn: Maria Koschny
  • Skeletor: Johannes Steck
  • Zauberin: Kerstin Draeger
  • Cringer/Battle Cat: Pat Zwingmann
  • Fisto: Jens Wendland
  • Raenius: Tino Kiessling
  • Mantenna: Toni Sattler
  • Leach: Klaus Krückenmeyer
  • Grizzlor: Christian Deutsch
  • Buzz-off: Patrick Kropp
  • Beast Man: Thomas Balou Martin
  • Whiplash: Tim Grobe
  • Mer-Man: Dirk Hardegen
Meine Hörspiel-Review über Masters of the Universe – Der Kristallschild

Mein Fazit zu Masters of the Universe: Der Kristallschild

Du wirst es vielleicht schon beim Lesen meiner Review gemerkt haben: Zu 100 Prozent zufrieden bin ich mit „Der Kristallschild“ nicht.

Das liegt nicht daran, dass es sich hier grundsätzlich um ein schlechtes Hörspiel handelt. Wie erwähnt, finde ich zum Beispiel die alten und neuen Sprecher:innen große Klasse, die Musik + Sounds passend und den erneuten Fan Service super! Auch die Story ist jetzt grundsätzlich kein Reinfall.

Die Macher:innen haben die Messlatte durch Folge 1 „Im Netz des Bösen“ und Folge 2 „Die Burg der Zeitlosen“ konsequent nach oben gelegt.
„Der Kristallschild“ vermag für mich nicht, diese Latte zu erreichen oder gar zu überspringen.

Folge 3 der neuen Masters-Hörspielreihe wirkt für mich in den entscheidenden Momenten zu gehetzt und lässt dadurch für meine Ohren zu viel liegen. Hier meine ich besonders den ersten Kampf zwischen He-Man und Skeletor und die Revolte im Königspalast.

Trotz meiner Kritik in einigen Punkten bin ich fest davon überzeugt, dass uns alle in den kommenden Masters Hörspielen erneut wieder hochwertige und spannende Geschichten auf Eternia erwarten.

Ich freue mich schon drauf!


Info aus Transparenzgründen: Die RETROFABRIK hat mir Folge 3: „Der Kristallschild“ kostenlos zur Verfügung gestellt. Meine Meinung und mein Review hat das in keiner Weise beeinflusst.