Wenn ich an „Friedhof der Kuscheltiere“ denke, dann fällt mir mit einer Gänsehaut die Katze Church, ein Indianerfriedhof, eine Achillesferse und Untote ein.
Der Roman von Stephen King ist ein Meisterwerk und hat Millionen zum Schaudern gebracht.
Jetzt läuft die bereits zweite Verfilmung seines Bestsellers in den Kinos an.

Worum gehts?
„Dr. Louis Creed, seine Frau Rachel und ihre beiden Kinder Gage und Ellie entfliehen der Großstadt für ein beschauliches Leben auf dem Land. Ganz in der Nähe ihres neuen Zuhauses und von dichtem Wald umgeben, befindet sich der unheimliche „Friedhof der Kuscheltiere“. Nach einem tragischen Zwischenfall bittet Louis seinen kauzigen Nachbarn Jud Crandall um Hilfe und löst damit ungewollt eine gefährliche Kettenreaktion aus, die etwas abgrundtief Böses freisetzt und das neu gewonnene Familienidyll bedroht. Schnell wird den Creeds klar, dass der Tod manchmal besser ist.“

Setzte die erste Verfilmung von „Friedhof der Kuscheltiere“ aus den 80ern primär auf die menschlichen Abgründe, die Trauer und das Zwischenmenschliche mit bedrückender Atmosphäre, fokussieren die Macher des Remakes primär auf den bildlichen Grusel und Jumpscares.

Leider bleibt durch diese Entscheidung den Schauspielern nicht viel Platz zur Entfaltung, so dass die Charaktere Eindimensional und nicht sonderlich tiefgründig wirken.
Auch fehlen einige Details, wie beispielsweise der Streit des Vaters mit den Schwiegereltern während der Beerdigung des Kindes.
Dafür überzeugt die gruselige Atmosphäre mit viel Nebel, Wald und Dunkelheit. Unterstrichen wird das alles durch eine unheimliche und bedrohliche Soundkulisse, wie ein Knacken im Wald oder irgendwelche Tierrufe in der Nacht, die man nicht näher zuordnen kann.

Was mir an der aktuellen Verfilmung fehlt, ist der unsichtbare Horror innerhalb der Familie Creed. Wie der Vater mehr und mehr an seiner Trauer zerbricht, wie die Familie auseinander driftet und mit der Trauer umgeht, oder wie der Nachbar verzweifelt versucht, den Vater von seinem Plan abzuhalten.
Genau an dieser Tiefe – dem Grusel im Kopf – hapert es in der 2019-Version. Hier wird einem alles vorgekaut. Den Kopf muss man dadurch nicht anstrengen.

Das bedeutet zwar nicht, dass der aktuelle Film ein schlechter Horrorfilm wäre, aber es ist ärgerlich zu sehen, dass hier soviel mehr drin gewesen wäre.