Die mittlerweile achte Folge der Masters of the Universe-Hörspiele aus dem Hause RETROFABRIK ist vor kurzem bei mir eingetroffen.
Bereits das Cover – eines meiner bisherigen Lieblingsmotive – verspricht neben spannenden Abenteuern auch eine Prise Grusel.
Ob die Folge dieses Versprechen einlöst und wie sie mir gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Hörspiel-Review zu „Hinter dem Höllentor“.
Wie immer gehe ich nur grob auf die Handlung ein, um Zuhörerinnen und Zuhörer, die das Hörspiel noch nicht kennen, nicht unnötig zu spoilern.
Worum geht’s?
Während König Randor in Eternis eine Delegation aus dem Königreich Sartorius empfängt, durchschreiten Skeletor und Evil-Lyn das magische Höllentor und entfesseln damit uralte Mächte. Mit dem Geisterheer der zürnenden Schädel erhebt der sagenumwobene Magierpriester Karak Anspruch auf Castle Grayskull. Dessen Hüterin ruft He-Man und die anderen Kämpfer Eternias zu Hilfe. Die Burg der Zeitlosen ist bedroht – und mit ihr die Freiheit des Planeten. (Quelle: RETROFABRIK)

Ein etwas anderer Hörspiel-Start
Was direkt auffällt: Das Hörspiel startet anders als gewohnt. Als Zuhörer wird man in die Vergangenheit Eternias zurückversetzt und erlebt, wie Karak Nul – der später zu Scare Glow wird – die Macht in Form einer dunklen Zeremonie an sich reißen will. Einzig Aganons Vollstrecker – erneut großartig gesprochen von Engelbert von Nordhausen, der bereits in „Die Burg der Zeitlosen“ dem Zeitlosen seine Stimme lieh – kann ihn aufhalten und verbannt ihn samt seiner Anhänger hinter das Höllentor.
Dieser dramatische Opener ist für mich bisher der spannendste der gesamten Hörspielreihe und hat mich sofort abgeholt und begeistert.
Erst nach knapp 15 Minuten ertönt das mittlerweile vertraute Helden-Theme und endlich dürfen auch die Guten ans Mikro.
Die haben aber eh alle Hände voll zu tun, um den Palast auf Vordermann zu bringen. Grund ist der angekündigte Besuch einer Delegation aus dem Reich Satorius.
Besonders spannend finde ich gleich zu Beginn die Anspielung von Marle auf Extendar: Sie glaubt, etwas Dunkles in ihm zu erkennen. Ich bin gespannt, ob und wie die Autoren diesen Faden weiterverfolgen.

Ein kleiner Sturm auf Castle Grayskull – mit Skeletten
Sharella tritt direkt wie eine echte Kriegerin auf – was sie ja auch ist – und lässt Prinz Adam spüren, dass sie so ihre Probleme mit vererbten Adelstiteln hat. Wo sie herkommt, kämpft man schließlich um seinen Status.
Die Diskussion zwischen Prinz Adam und Sharella mochte ich sehr, da man dadurch beiden Charakteren direkt etwas mehr Tiefe verlieh. Ob das für spätere Geschichten noch relevant wird, werden wir buchstäblich hören.
Mit dem wiedererstarkten Karak und den elf wiederauferstandenen Magierpriestern hat sogar die Zauberin von Grayskull ihre Probleme. Deshalb ruft sie die Masters of the Universe um Hilfe. Die lassen sich natürlich nicht lange bitten und ziehen ebenfalls in den Kampf.
Echte Herausforderungen stellen die Skelett-Magierpriester dabei allerdings nicht dar. Nach ein bisschen Laserbeschuss & Co. gehen sie recht schnell zu Boden.
Blöd nur, dass sie im Anschluss mit „mehr Substanz“ (so das Wording im Hörspiel) direkt wieder aufstehen.
Ein Teufelskreis, der ein klein wenig an „Sturm auf Castle Grayskull“ erinnert.
Mit Skeletor und Evil-Lyn sind neben Scare Glow und seinen Anhängern die einzig bösen Scherken in diesem Abenteuer am Start. Gestört hat es mich aber gar nicht … streng genommen ist auch Panthor kurz zu hören. Aber der hat wirklich nur eine winzig kleine Rolle.
Die Unterhaltungen zwischen den beiden über Magie – und welche Vorteile so ein Zauberstab hat – fand ich gut und angenehm organisch.

Mein neues Lieblings-Masters-Hörspiel?
Bis hierhin gefiel mir das Hörspiel ausgesprochen gut – dank des starken Einstiegs, der kurzweiligen Nebenunterhaltungen und der Bedrohung durch die Skelett-Widergänger.
Vor allem der ungewöhnliche Gruselfaktor sammelte bei mir viele Pluspunkte.
Alles also wunderbar und großartig?
Leider nein! Zwar sind drei Viertel der Geschichte eine sehr gute Unterhaltung abseits der üblichen Masters-Abenteuer, doch im letzten Viertel verliert mich die Story.
Die große Castle Grayskull-Bedrohung durch die Skelettkrieger ist zwar vorhanden, wirkt aber nie richtig dramatisch oder greifbar. Dafür reagieren die Helden meiner Meinung nach zu gelassen. „Mehr Drama, Baby“ hätte hier meiner Meinung nach gut getan!
Besonders schade fand ich den Showdown hinter dem Höllentor: Er wirkte auf mich sprunghaft und beliebig. Richtige Dramatik kam dabei nicht auf, was ich sehr schade finde.
Es scheint fast so, als sei das große Story-Feuerwerk schon bis zur Hälfte der Geschichte weitgehend verschossen worden.
Ich habe mir das Hörspiel mehrfach angehört, um wirklich sicherzugehen. Aber leider erlischt mein Begeisterungsfunke bei der Auflösung des Abenteuers immer wieder. Sehr schade.
Halten wir also fest:
- Großartiges Intro
- Gelungene Integration neuer Charaktere ins Universum
- Tolle „wuselige“ Atmosphäre in Eternis
- Wunderbares Grusel-Feeling rund um Scare Glow und seine Schergen
- Lahmes/Gehetztes Ende
Ach ja, liebes Autorenteam: Ich will unbedingt wissen, warum Merle so ein komisches Gefühl bei Extendar hat. Erzählt mir bitte mehr!

Die Sprecher und Sprecherinnen
Mit Sharella kam vor einigen Wochen eine – wie ich finde – sehr gelungene Masters of the Universe Origins-Figur heraus. Nun hat Sharella in „Hinter dem Höllentor“ auch gleich ihren ersten Hörspiel-Auftritt. Klasse!
Mit 21 Sprecherinnen und Sprechern ist das Hörspiel diesmal auch wieder etwas übersichtlicher geworden. Nach den vergangenen Abenteuern finde ich das durchaus begrüßenswert, da aus meiner Sicht jede Rolle wieder mehr Raum erhält und sich besser entfalten kann.
So darf es für mich gerne bleiben!
Alle professionellen Sprecherinnen und Sprecher liefern abermals eine großartige Leistung ab. Besonders gefreut hat mich, dass Engelbert von Nordhausen als Zeitloser erneut mit dabei ist.
- Matthias Brinck (Regie)
- Matthias Brinck (Regie)
- Zauberin: Kerstin Draeger
- Stratos: Marc Schülert
- Extendar: Mathias Renneisen
- Man-E-Faces: Peter Laupenmühlen
- Gwildor: Ronald Spiess
- Priester: Tobias Graf-Carl
- Zeitloser: Engelbert von Nordhausen
Mein Fazit zu Masters of the Universe-Folge: Hinter dem Höllentor
So leid es mir tut, das hier zu schreiben, aber ich bin ein kleines bisschen enttäuscht von der achten Masters of the Universe-Hörspielfolge. Nicht, weil Teil 8 „Hinter dem Höllentor“ grundsätzlich ein schlechtes Hörspiel wäre – ganz bestimmt nicht!
Vielmehr, weil aus meiner Sicht am Ende so viel mehr drin gewesen wäre.
Lasst die Helden beim Kampf um Castle Grayskull doch einfach deutlich verzweifeln, wenn die immer wieder aufkommenden Angriffswellen ihnen alles abverlangen.
Lasst den Gruselfaktor auf Level 100, so wie in der ersten Hälfte, und reduziert ihn nicht zum Schluss.
Und löst das Ende der Geschichte bitte nicht so schnell auf – das kennt man sonst nur aus den ehapa-Comics.
Bis zum letzten Viertel war „Hinter dem Höllentor“ auf dem besten Weg, meine neue Nummer 1 zu werden. So reiht es sich dann doch eher im Mittelfeld ein. Sicherlich nicht schlecht – aber eben auch nicht so richtig, richtig gut.
Meine Heldenchaos Masters of the Universe Hörspiel-Reviews
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- Mein Hörspiel-Review zu Masters of the Universe, Folge 8: Hinter dem Höllentor
Info aus Transparenzgründen: Die RETROFABRIK hat mir Folge 8: Hinter dem Höllentor kostenlos zur Verfügung gestellt. Meine Meinung und mein Review hat das in keiner Weise beeinflusst.