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Birds of Prey: Mit Frauen-Power voll auf die 12

Ohne Joker, aber dafür mit ganz viel Harley Quinn läuft mit Birds of Prey ein weiterer Superschurken-Film in den Kinos an.
Ob Harley es schafft, einen ganzen Film auf ihren Schulter zu tragen, liest du in meiner Filmkritik.

Worum geht‘s?

“Harley Quinn erzählt die Geschichte ihrer unglaublichen Verwandlung, nachdem sie sich endlich von dem schlimmsten Bösewicht Gothams getrennt hat: Sie trifft auf die Superhelden Black Canary, Huntress und Renee Montoya und hilft ihnen bei der Suche nach einem jungen Mädchen. Cass geriet ins Visier von Roman Sionis, dem Joker, und der ist bei der Jagd auf sie zusammen mit seiner rechten Hand Zsasz gerade dabei, die ganze Stadt auf den Kopf zu stellen …“ (Quelle: Warner Bros.)

Anmerkung: Die offizielle Filmbeschreibung ist holprig und entspricht nicht an allen Stellen den Tatsachen. So ist Roman Sionis NICHT der Joker!

Ganz viel Frauen-Power

Birds of Prey, Warner Bros.

War Harley Quinn in Suicide Squad noch eine Superschurkin unter vielen anderen Superschurken, lässt sie es in Birds of Prey alleine krachen und denkt gar nicht daran, das Rampenlicht zu teilen – nun, zumindest nicht am Anfang. Die Beziehung zum Joker ist Geschichte und Gotham frohlockt, weil Harley nach dem Bekanntwerden ihrer Trennung nun nicht mehr den Schutz des größten DC-Superschurken genießt – und somit auf der Abschussliste diverser anderen Bösewichte steht.

Einer davon: Roman Sionis (Ewan McGregor) aka Black Mask.
Mit Black Canary (Jurnee Smollett), Huntress (Mary Elizabeth Winstead) und Renee Montoya (Rosie Perez) macht sich Harley auf, um Roman Sionis ordentlich in den Hintern zu treten.
Das gelingt so krass, dass im Vergleich zu so viel weiblicher Kick-Ass-Mentatität eine Captain Marvel wie eine alte Oma erscheint.

Wie John Wick – Nur mit Frauen

Birds of Prey Filmkritik
Birds of Prey, Warner Bros.

Wenn ich Birds of Prey mit einem Wort beschreiben müssten, dann wäre es „Überdreht“.
Im Minutentakt hagelt es Sprüche, skurrile Situationen und abgedrehte Hau drauf-Action.
Es würde mich nicht wundern, wenn sich die Macher ordentlich von den John Wick-Streifen haben inspirieren lassen.

Auch nimmt sich der Film immer wieder selbst auf den Arm, um bloß nicht die Frage aufkommen zu lassen, ob alles ernst gemeint sein könnte.
In einer Action-Sequenz kämpft Harley Quinn in Straßenschuhen, um einen Schnitt später plötzlich auf Rollschuhen stehend Schläge zu verteilen. Kommentar von Black Canary: „Wann hast du dir bitte die Rollschuhe angezogen?“. Das macht Spaß und sorgt immer wieder für Lacher.

Birds of Prey Filmkritik
Birds of Prey, Warner Bros.

Bitte bloß kein Realismus

Ist der Film „Joker“ mit Joaquin Phoenix ein ernstes und bewegendes Drama, bildet „Birds of Prey“ das krasse Gegenteil.
Hier soll gelacht und aufgrund der abgedrehten Action gestaunt werden.
Wilde Verfolgungsjagden auf Rollschuhen, wild fliegende Fäuste und Kicks, die in der Realität so nicht möglich wären: Häufig scheint es, als wäre alles ein verrücktes Videospiel.

Dabei ist es fast schon überraschend, dass immer wieder auch mal sehr brutale Szenen mit eingestreut werden, die einen schlucken lassen. Ob der Film das nötig gehabt hätte – ich glaube nicht. Wirklich störend oder irritierend war es aber im Gesamtergebnis nicht.

Was aber zur Hälfte des Films bei mir einsetzte, war ein gewisser Sättigungsgrad an Action. Hier wäre in meinen Augen vielleicht ein bisschen weniger, mehr gewesen. Allerdings hätte man so auch allzu deutlich offenbart, dass neben der Action Story-technisch nicht viel Fleisch auf der Filmrolle lag.

Birds of Prey Filmkritik
Birds of Prey, Warner Bros.

In Love with Harley Quinn

Margot Robbie verkörpert die durchgeknallte Harley Quinn abermals nach Suicide Squad einfach großartig. Schon alleine ihr irres Lachen macht unglaublich viel Spaß. Und wenn sie Typen in den Hintern tritt, ist das einfach nur lässig, cool und abgedreht.
Und dann noch ihre Outfits … Hach!

Aber nicht nur sie, sondern auch Black Canary (Jurnee Smollett), Huntress (Mary Elizabeth Winstead) und besonders Roman Sionis (Ewan McGregor) erfüllten ihre „Gute Unterhaltung“-Schauspielhausaufgaben.

Passend dazu gibt es Bonbon-Farben und einen stimmigen Soundtrack.
Fan-Herzen sollte beim Look und Sound höher springen.

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn
Kino-Release DE06.02.2020
Filmlänge109 Minuten
FSK16
DarstellerMargot Robbie, Mary Elizabeth Winstead, Jurnee Smollett, Rosie Perez, Ewan McGregor
RegieCathy Yan
FilmverleihWarner Bros.

Überblick der Rezensionen
Meine Wertung
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Patrick
Internet-Wellenreiter, Podcast-DJ, Blog-Tipper, Kino-Gänger, Hörspiel-Verschlinger, Schokopudding-Killer.
harley-quinn-birds-of-prey-filmkritikHand aufs Herz! Bei Birds of Prey habe ich nicht mehr als Popcorn-Kino erwartet. Und genau das wird auch geboten. Da fällt es nicht sonderlich ins Gewicht, dass die Story ziemlich flach ist und ich mich nach der Hälfte des Films an der Action satt gesehen habe. Wer sich daran nicht stört und eine bestens aufgelegt Margot Robbie auf der großen Kinoleinwand sehen möchte, der kann sich Birds of Prey mit gutem Gewissen ansehen.