Wenn eine Insel Fantasy Island heißt, haben die meisten von uns sofort Sommer, Sonne, weiße Strände und türkisblaues Wasser vor dem inneren Auge – eben ein wahres (Urlaubs-)Paradies. Doch an Stelle von Erholung, wartet dort auf die Besucher (und vielleicht auch die Kinozuschauer) der blanke Horror. Ob es sich lohnt, sich diesen anzutun, liest du in meiner Filmkritik.

Worum geht’s?

“In der Blumhouse-Neuinterpretation FANTASY ISLAND lässt der mysteriöse Mr. Roarke die geheimsten Wünsche seiner glücklichen Gäste in einem luxuriösen, aber abgelegenen tropischen Resort wahr werden. Doch als sich ihre Fantasien in Alpträume verwandeln, müssen die Gäste das Geheimnis der Insel lüften, um ihr zu entkommen und das eigene Leben zu retten.“ (Quelle: Sony Pictures)

Ab auf die Insel

Fantasy Island Filmkritik
Fantasy Island, Sony Pictures

Mit einer herrlichen Tropen-Insel startet der Film wie ein „Mach doch mal wieder Urlaub“-Werbefilm für die Karibik. Wenn dann auch noch versprochen wird, dass auf der Insel alle Wünsche in Erfüllung gehen, kann man doch gar nicht anders als lautstark „Ab in den Süden!“ zu grölen und zu Applaudieren, wenn der Flieger endlich auf dem Boden des Traumziels aufsetzt.
Leider hält das Urlaubs-Feeling im Film nur kurze Zeit an – denn schnell mutieren die ersehnten Träume und Wünsche zu einem echten Horrortrip.

Sollte dir der Plot jetzt merkwürdig bekannt vorkommen sollte: Der Film basiert auf einer 70er-Jahre-Serie im TV.

So viel Wirrwarr und so wenig Horror

Weiter oben schreibe ich etwas von „Horrortrip“. Hier muss ich mich selbst korrigieren, denn Fantasy Island lässt dich an keiner Stelle vor lauter Grusel in deinem Kinosessel erschaudern.
Weder die spärlich gestreuten Jump Scares, der ominöse Body Building Doktor mit seiner Säge oder der nicht sichtbare Horror haben Raum und Mittel, dem Zuschauer auch nur einen Hauch von Gänsehaut zu bereiten.

Der Film ist von Anfang bis Ende einfach unfassbar konfus und verwirrend. An allen Ecken & Enden der Geschichte wird so getan, als ob das Schicksal aller Protagonisten megakrass wäre. Der Film nimmt sich, wie eine Doktorarbeit, unfassbar ernst. Letztendlich entpuppt sich hier dann aber alles als lascher Fliegenpups im Wind, über den man nicht sprechen muss.

Fantasy Island Filmkritik
Fantasy Island, Sony Pictures

Wäre das nicht schon „Horror“ genug, gibt es zig aufgenommen Erzählfäden, die dann im Sande der Tropeninsel-Geschichte verlaufen.
Selten saß ich so irritiert im Kino, wie bei Fantasy Island. Selten war ich so auf der Suche nach einem Spannungsbogen. Selten dachte ich mir: „Was für eine Verschwendung von Lebenszeit“. Das letzte Mal hatte ich das bei Black Christmas.

Fantasy Island Filmkritik
Fantasy Island, Sony Pictures

Hab ich irgendwo schon mal gesehen

Der Cast des Films ist vergleichbar mit den Teilnehmern des alljährlichen Dschungelcamps.
Angefangen von „Kenn ich von irgendwo her“ bis „Wer zur Hölle ist das?“ ist hier alles vertreten. Der bekanntesten Schauspieler aus Fantasy Island ist Michael Peña (spielt im Film Mr. Roarke), den man unter anderem als Lewis aus Ant-Man kennt.
Maggie Q dürften einige aus Mission Impossible kennen, während Michael Rooker den The Walking Dead-Fans etwas sagen sollte.

Aber ganz egal, wer in diesem Film mitgespielt hätte:
Die Darsteller haben es nicht geschafft, diesem Drehbuch ohne Sinn und Verstand auch nur einen Hauch von Tiefe zu geben.

Wenn ich etwas Positives im Film finden möchte, dann sind das die Landschaftsaufnahmen.
Aber auch die hat man irgendwo anders schon besser gesehen.

Fantasy Island
Kino-Release DE20.02.2020
Filmlänge109 Minuten
FSK16
DarstellerMichael Peña, Maggie Q, Lucy Hale, Austin Stowell, Portia Doubleday, Jimmy O. Yang, Ryan Hansen, Michael Rooker
RegieJeff Wadlow
FilmverleihSony Pictures