Filme, die aktuell in die Kinos kommen, haben es nicht leicht. Zum Einen ist Avengers: Endgame nach wie vor in aller Munde. Zum Anderen laufen in KW21 und KW22 gleich zwei weitere Blockbuster in Form von John Wick 3 und Godzilla 2 an.
Ob es Greta mit Isabelle Huppert und Chloë Grace Moretz schafft, dort eine Nische mit einer spannenden und packenden Geschichte zu finden?


Worum gehts?
„Frances (Chloë Grace Moretz) findet eine Handtasche in der New Yorker U-Bahn und zögert nicht, sie der rechtmäßigen Besitzerin nach Hause zu bringen. Die Tasche gehört der eleganten Witwe Greta (Isabelle Huppert), die sich sehr über den Besuch der jungen Frau freut. Schnell freundet sich Frances mit der älteren Dame an, denn das Schicksal scheint zwei einsame Seelen zusammengeführt zu haben. Doch schon bald findet sie heraus, dass Greta ihre Handtaschen nur als Köder auslegt, um die ehrlichen Finder zu sich zu locken … (Quelle: Verleih)“

Nachdem ich den ersten Trailer zu Greta sah, kam in mir die Hoffnung auf, einen Stalking-Film ähnlichen Kalibers wie Unsane demnächst im Kino sehen zu können.
Nicht mit Klischees aufgeladen, ein Hauch von Hitchcock-Flair, fähigen Schauspielerinnen und eine Thematik, die zeitgemäß ist.
Ideal, um mal wieder ins Kino abseits des aktuellen „Peng! Bäng! Puff!“-Superhelden-Hypes zu gehen.

Greta, Capelight Pictures

Der Film fängt harmlos damit an, dass Frances eine Handtasche, gefunden in einer U-Bahn, ihrer Besitzerin namens Greta zurück bringt und sich daraus eine Freundschaft entwickelt. Doch schnell zeigt sich, dass Greta ernsthafte Probleme mit ihrer eigenen Psyche hat und es nicht unbedingt die beste Idee war, ihr die gefundene Handtasche zurück zu bringen.

Die Story klingt vielversprechend.
Isabelle Huppert und Chloë Grace Moretz geben ihr Bestes, ihre Rollen mit Leben zu füllen.
Und New York ist eh immer eine dankbare Stadt für einen guten Film.
Alles also im grünen Bereich?

Greta, Capelight Pictures

Leider nein!
Das liegt vor allem an dem doch sehr bescheidenen, schnell durchschaubaren und wenig überraschenden Drehbuch.
Nach knapp 30 Minuten hat man praktisch alles Spannende gesehen.
Mit 98 Minuten Laufzeit verplempert man dann die restliche Zeit mit Stalker-Klischees, unnötige Längen in der Geschichte, Logikfehlern und der Frage: “Wann ist der Film denn nun endlich zu ende?“.
Es kommt nicht von ungefähr, dass in einigen Szenen das Publikum zu lachen anfing, anstatt gebannt auf die Kinoleinwand zu schauen.
Manche Szenen und Entscheidungen der Darsteller sind so fragwürdig, dass meine Stirn wahrscheinlich noch jetzt schmerzen würde, wenn ich mir jedes Mal die Hand vor selbige geschlagen hätte.