Wenn ich mitbekomme, dass Oliver Döring ein neues Hörspiel produziert, horche ich buchstäblich auf. Seit Jahrzehnten versteht er es, spannende Geschichten wie kein Zweiter zu kreieren.
Sei es beispielsweise die erfolgreiche John Sinclair Edition 2000 (bis Folge 70), die Neuinterpretation von „Krieg der Welten“ und „Das Imperium der Ameisen“ oder die Foster- und The Border-Reihe:
Allesamt großartige Perlen, die man gehört haben sollte!
Nun gibt es eine neue Serie namens „Phantastische Geschichten“ aus dem IMAGA-Hörspielverlag. Umfang: 12 Folgen.
Neben Geschichten von H. P. Lovecraft und H.G. Wells steuert auch Oliver Döring Stories dazu. So geschehen bei Folge 1 namens Jori.
Der IMAGA-Verlag schreibt:
“Oliver Dörings Phantastische Geschichten“ beginnen mit „Jori“ – einer apokalyptischen Mischung aus Science Fiction und Horror. Während „Jori“ komplett aus Olivers Feder stammt, basieren weitere Folgen unter anderem auf Klassikern von Großmeistern wie H.G. WELLS oder H.P. LOVECRAFT.“
Schon alleine das Cover der ersten „Phantastische Geschichten“-Reihe gefällt mir ausgesprochen gut.
Nicht näher definierbare, aggressiv dreinschauende Wesen mit leuchtenden Augen warten anscheinend nur darauf, mir ordentlich Angst einzujagen.
„Aber gerne doch!“ denke ich mir, als ich auf den Play-Button drücke.
Was ich im Anschluss höre, ist ein großartiges und spannendes Hörspiel mit bekannten Sprechern und mitreißenden Soundeffekten.
Mit dabei ist die wunderbare Franziska Pigulla, unter anderem die deutsche Stimme von Dana Scully. Mit nur 54 Jahren verstarb sie Ende Februar 2019 viel zu früh. Ich werde sie nicht nur als Hörspielfan sehr vermissen.
Direkt am Anfang höre ich die zerbrechliche, erschöpfte und trotzdem stark klingende Stimme von Jori aus Frankreich, die mir ihre Geschichte erzählt.
Ich stelle mir vor, wie sie wohl aussehen mag und habe sofort eine Verbindung zu ihr.
Die Story erstreckt sich über viele Jahre. Unter anderem erfahre ich, wie sie als kleine Waise Schutz bei einer neuen Familie erhält, andere Überlebende kennenlernt und lerne die Regeln, wie man gegen die Wesen überlebt, die alles und jeden überwältigen.
Authentisch, brutal, spannend und voller Schicksalsschläge.
Hier wird nichts geschönt und ich merke, wie sich mein Anspannung beim Anhören konstant erhöht.
Klingt anfangs vieles wie eine Art Zombie-Apokalypse, wird schnell klar, dass es sich hier um alles andere als dumme Untote handelt.
Eins ist allerdings gleich: Der brutale Überlebenskampf aller in dieser Apokalypse. In der letzten kleinen Hoffnung, dass sich alles doch noch zum Guten wendet.
Was die Wesen im Schilde führen, wird mir nach und nach von Jori erzählt und lässt mich am Ende mit Gänsehaut zurück.
Von der ersten Sekunden an wurde ich in die Geschichte gesogen, geschüttelt und berührt und nach etwas über einer Stunde wieder von ihr ausgespuckt.
Ich atme tief durch, lasse das Gehörte noch mal Revue passieren und stelle erneut fest:
„Oliver Döring hat es einfach verstanden, richtig gute Geschichten zu erzählen!“.