Vampire haben bei „Vampire State Building“ in New York Hochkonjunktur. Ob neben dem kreativen Titel auch der Inhalt punkten kann, liest du in meiner Comic-Review.
Worum geht‘s?
“Am Abend vor seiner Abreise nach Afghanistan trifft sich der US-Soldat Terry Fisher ein letztes Mal mit seinen Freunden, um sich zu verabschieden. Als Treffpunkt haben sie die Plattform des Empire State Buildings vereinbart – ein fataler Fehler! Denn wie aus dem Nichts attackiert eine Legion untoter Blutsauger den Wolkenkratzer und richtet ein Massaker unter den Besuchern an. Die 102 Stockwerke werden zur Todesfalle. Terry kann nicht zulassen, dass die Monster über New York City herfallen. Er ist der einzige, der sich der Quelle der Untoten stellen kann – einem uralten Bösen tief im Herzen des ehrwürdigen Gebäudes.
Charlie Adlard meldet sich mit einem neuen Horror-Kracher zurück! Nach dem Finale von »The Walking Dead« erobert der Comic-Superstar den französischen Comic-Markt. Das Ergebnis ist eine packende Mischung aus »Blade« und »Stirb Langsam«, die ab der ersten Seite fesselt.“ Quelle: Splitter Verlag.
Das neue Comic-Projekt des „The Walking Dead“-Zeichners
Charlie Adlard hat genug von den trägen und dummen Zombies aus „The Walking Dead“. Jetzt sollen es flinke und intelligent agierende Vampire sein.
Und die treten natürlich nicht irgendwo auf der Welt in Erscheinung, sondern nehmen kurzerhand das Empire State Building in New York ein.
Mittendrin eine Clique junger Leute, die sich den Abschied ihres Freundes in Richtung Afghanistan wahrscheinlich anders vorgestellt haben.
Das Charakter-Design ist nicht die Stärke von Vampire State Building
Alle Charaktere aus dem ersten Band erinnern von ihrem Design her an einen Teenie-Slasher und wirken deshalb ziemlich beliebig. Durch die fehlende Bindung hänge ich an keinem, so dass es mir letztendlich egal ist, ob sie nun von den Vampiren erwischt werden oder nicht.
Es scheint so, als ob Charlie Adlard den Fokus auf die Vampire und die Brutalität legt, mit der sie ihre Opfer erledigen.
Heißt: Da, wo das Charakter-Design zum Teil ausgelutscht rüberkommen, dreht das Comic im Bereich des Splatter- und Brutalitätsgrades auf.
Zarte Gemüter könnte das unter Umständen verschrecken.
Die Zeichnungen stufe ich als solide ein. Teilweise fehlt es mir hier & da an Details.
Die Dialoge sind in Ordnung – sind aber weit davon entfernt, das Prädikat „Wertvoll“ zu erhalten.
Hetzjagd der Vampire durch ein Hochhaus
Woher die Blutsauger kommen, warum sie ausgerechnet das Empire State Building einnehmen und was ihr Plan ist?
Darauf geht die Geschichte nach und nach ein und überrascht beim Ende mit einem interessanten Story-Twist.
Trotz der von mir bemängelten Charaktertiefe macht das Comic Spaß, die wilde Hetzjagd durch das Empire State Building mitzuverfolgen.
Das liegt in erster Linie daran, dass das Versteckspiel in einem Hochhaus kurzweilig & unverbraucht ist und die Story gegen Ende hin eine Schippe drauflegt.
Der zweite Band von Vampire State Building erscheint am 01.11.2020.