Wohl jeder kennt mindestens einen Song von Sir Elton John Und wenn nicht, hat man unter einem Stein gelebt.
Obwohl ich zig Welthits von ihm kenne, war ich weit davon entfernt, mich als Fan seiner Musik zu bezeichnen.
Ob der Film über ihn etwas daran ändert, liest du in meiner Filmkritik.


Worum gehts?
„Es ist schwer zu glauben, aber ROCKETMAN ist der erste Film über das wechselhafte Leben und die Karriere des britischen Popmusikers. Kongenial übernimmt Taron Egerton die Rolle des jungen Elton, der als Ausnahmetalent an der Royal Academy of Music begann und sich zur weltbekannten Musikikone hocharbeitete. Unter der Regie von Dexter Fletcher und nach einem Drehbuch von Lee Hall, bringt ROCKETMAN die bisher unerzählte Geschichte dieser faszinierenden Persönlichkeit auf die große Leinwand. Gegen den Willen seines Vaters und geplagt von Selbstzweifeln, verfolgt der junge Musiker den Traum von einer Musikkarriere, bis er schließlich zur Inspiration für Millionen wird. Alle Songs im Film werden von den Schauspielern gesungen und nahtlos in das fantastische Rock-’n‘-Roll-Musical eingebunden. Als Elton Johns Songwriting-Partner Bernie Taupin ist Jamie Bell zu sehen, seine Mutter Sheila wird gespielt von Bryce Dallas Howard, die Rolle von Johns langjährigem Manager John Reid übernimmt Richard Madden.“ (Quelle: Paramount Pictures)

Nach dem Oscar-Prämiert Bohemian Rhapsody aus 2018, läuft seit dem 30.05.2019 mit Rocketman ein weiterer Film in den Kinos, der das Leben eines musikalischen Ausnahmekünstlers näher beleuchtet.

Rocketman, Paramount Pictures

Anscheinend war es für Taron Egerton nicht schon herausfordernd genug, einen Popstar mit soviel Persönlichkeiten wie Elton John zu spielen. Denn er entschloss sich noch dazu, die Songs von seinem Vorbild selbst einzusingen.
Das letzte Mal, dass das so gut geklappt hat, war meiner Meinung nach bei „Walk the Line“ mit Joaquin Phoenix als Jonny Cash.
Das Schauspiel und der Gesang von Taron Egerton sind so überzeugend, dass ich ihm am liebsten Beifall im Kino spenden wollte.

Was Rocketman ebenfalls sehenswert macht, ist, dass es in Teilen wie ein Musical aufgebaut ist. Wichtige Eckpunkte in Elton Johns Leben werden musikalisch mit dem passenden Song dargestellt, so dass viele seiner Hits eine viel intimere Bedeutung bekommen.
Das Alles wird schließlich noch von beeindruckenden Bildern begleitet.

Sei es, dass der Ausnahmekünstler buchstäblich am Klavier abhebt oder am Grund eines Swimmingpools sein junges Ich findet.

Rocketman, Paramount Pictures

Schauspiel, Musik und Bilder sind eindrucksvoll. Zum Glück verdient dieses Prädikat auch die Story.
Man begleitet den Weltstar von frühen Kindheitstagen bis zu seinem Welthit „I’m still Standing“.
Angefangen bei seinen Eltern, die alles andere als liebevoll mit ihrem Sohn umgehen, über seine erste Liebe, die sich als herzloses Manager-Arschloch entpuppt, der nur sein Geld will und ihn fast in den Tod treibt, bis hin zu der besonderen Freundschaft zu seinem Songwriter Bernie Taupin (Jamie Bell).

Der Film ist aber weit davon entfernt, Elton John als fehlerlosen Superstar darzustellen. Seine Seite als jähzornige Diva, die auf der Suche nach Liebe hilflos hin und her strauchelt und seinen Frust mit Alkohol und Drogen versucht zu vergessen, wird ebenfalls behandelt, genau so wie die Schwierigkeiten und Herausforderungen seines Outings.

Rocketman, Paramount Pictures

Zuguterletzt sind noch die zahlreichen Bühnen-Outfits zu nennen. Im Abspann ist zu sehen, wie originalgetreu diese für den Film anhand alter Aufnahmen neu für Taron Egerton geschneidert wurden.
Nicht nur deswegen hätte der Film einen Oscar verdient.