Der Unsichtbare ist ein Klassiker des Horror-Genres. Dieser wurde nun neu interpretiert und soll wieder für ordentlich Gänsehaut sorgen. Ob das gelungen ist, liest du in meiner Filmkritik.
Worum geht’s?
“Cecilia Kass (Elisabeth Moss) fühlt sich in der von Gewalt geprägten Beziehung mit einem wohlhabenden und genialen Wissenschaftler gefangen. Um sich vor ihrem kontrollsüchtigen Partner zu verstecken, flieht sie mitten in der Nacht, mit Hilfe ihrer Schwester (Harriet Dyer, The InBetween), ihres Kindheitsfreundes (Aldis Hodge, Straight Outta Compton) und seiner Teenager-Tochter (Storm Reid, Euphoria). Als ihr handgreiflicher Ex (Oliver Jackson-Cohen, The Haunting of Hill House) Selbstmord begeht und ihr einen erheblichen Teil seines großen Vermögens hinterlässt, befürchtet Cecilia, er habe seinen Tod inszeniert. Tatsächlich beginnt anschließend eine Serie unheimlicher Zufälle mit tödlichem Ausgang, deren Ziel ihre am meisten geliebten Menschen sind. Verzweifelt versucht Cecilia nun zu beweisen, dass sie von etwas gejagt wird, das niemand sehen kann. Ein Kampf, der sie zunehmend an den Rand des Wahnsinns treibt.“ (Quelle: Universal Pictures)
Klassiker neu interpretiert
In der Originalverfilmung von James Whale aus dem Jahr 1933 auf Basis eines Romans von H. G. Wells, ist ein missglücktes Experimente dafür verantwortlich, dass aus dem Protagonisten der Unsichtbare wird. Dieser sorgt fortan mit seiner neu gewonnenen Macht für Angst und Schrecken unter seinen Mitmenschen.
Im 2020-Remake wurde diese Geschichte etwas umgeschrieben. Hier wird Cecilia Kass (gespielt von Elisabeth Moss) jahrelang von ihrem narzisstischen Ehemann Adrian (Oliver Jackson-Cohen), der ein Wissenschaftler und Experte im Bereich der Optik ist, gequält und misshandelt. Bis sie eines Tages entscheidet, dass damit Schluss ist und in einer Nacht & Nebel-Aktion flieht.
Im Anschluss begeht ihr Ehemann Selbstmord.
Anders als erhofft, kommt Cecilia aber nicht zu Ruhe, sondern wird durch merkwürdige und nicht erklärliche Zwischenfälle immer wieder an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ist ihr Ehemann vielleicht doch nicht tot?
Die Änderung des Original-Plots macht Sinn und tut dem Remake gut. So wirkt er modern und mit den nötigen Story-Mitteln in die heutige Zeit gehievt.
Von Horror bis hin zu Thriller
Der Unsichtbare aus 2020 kann man in zwei Genres eingliedern.
Die erste Hälfte des Films hat durchaus etwas von Horror.
Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich zusammen mit Cecilia die Räume mit Adleraugen absuchte, um irgendeine Bewegung zu erkennen.
Das hatte etwas von der Paranormal Activity-Reihe und sägte ordentlich an meinen Nerven.
Zusätzlich sorgten die Kameraschwenks und Perspektiven für Spannung, die man so ähnlich auch in den Filmen aus dem Conjuring-Universum gesehen hat.
Neben dem Horror im Kopf, ist die düstere Musik ebenfalls dafür verantwortlich, dass ich bis zum Schluss immer wieder Gänsehaut hatte.
In der zweiten Hälfte des Films weicht der Horror dann einem Thriller.
Wie kann Cecilia beweisen, dass sie nicht verrückt ist, ihr Mann vielleicht doch noch lebt und als Unsichtbarer hinter ihr her ist? Eine Hetzjagd zwischen Cecilia und dem Unsichtbaren beginnt.
Dabei begibt nicht nur sie sich in Gefahr, sondern alle, denen sie davon erzählt. Niemand ist sicher und der Unsichtbare versteht in perfider Perfektion, Cecilia in den Wahnsinn zu treiben.
Das Ende hat dann noch einen guten und unverhofften Story-Twist parat, der noch mal alles auf den Kopf stellt, was man bisher angenommen hat.
Großartige Darstellerin
Nichts wäre schlimmer, wenn die Hauptdarstellerin nicht überzeugend Panik vor einem Unsichtbaren hätte. Elisabeth Moss, die Cecilia spielt, schafft es durch passende Mimik und Gestik. Immer wieder wird ihre Panik und Verzweiflung in Close-Up Einstellungen gegossen, die mich als Zuschauer mitnehmen. Selten, dass ich so eine überzeugende Leistung in einem Horror-Film gesehen habe und alleine das ist definitiv einen Kino-Besuch wert.
Der Unsichtbare | |
Kino-Release DE | 27.02.2020 |
Filmlänge | 125 Minuten |
FSK | 16 |
Darsteller | Elisabeth Moss, Aldis Hodge, Storm Reid, Harriet Dyer, Oliver Jackson-Cohen |
Regie | Leigh Whannell |
Filmverleih | Universal Pictures |