Start Die Filme ES endet – Mein Review zu ES – Kapitel 2 mit Pennywise

ES endet – Mein Review zu ES – Kapitel 2 mit Pennywise

Zwei Jahre ist es her, dass Pennywise in Kapitel 1 der Neuverfilmung von Stephen King’s Bestselleroman „ES“, dem Club der Verlierer und den Kinozuschauern das Fürchten lehrte. Jetzt endlich ist Kapitel 2 in den Kinos angelaufen.
Ob sich das Warten gelohnt hat, liest du in meiner Filmkritik.

Worum gehts?

„Das Böse taucht erneut in Derry auf: Regisseur Andy Muschietti kehrt mit „ES: Kapitel 2“ dahin zurück, wo alles begann, und bringt den Klub der Verlierer – als Kinder und Erwachsene – wieder zusammen. Drei Jahrzehnte nach den Ereignissen des ersten Films führt „ES: Kapitel 2“ die Charaktere, deren Wege sich mittlerweile getrennt haben, als Erwachsene erneut zusammen – denn alle 27 Jahre sucht das Böse die kleine Stadt Derry in Maine heim.“ (Quelle: Warner Bros.)

ES - Kapitel 2 Filmkritik
ES – Kapitel 2, Warner Bros.

Wie in ES – Kapitel 1 führt Andy Muschietti auch in Kapitel 2 die Regie. So sollte dafür gesorgt sein, dass beide Teile inhaltlich eine starke Einheit bilden und nicht zu weit voneinander wegdriften.
Der Film ist unter anderem mit bekannten Hollywood-Größen wie James McAvoy (spielt den erwachsenen Bill Denbrough), Jessica Chastain (Beverly Marsh) und Bill Hader (Richi Tozier) besetzt.
Auch sehen sie ihren jungen Ich’s aus Kapitel 1 wirklich ähnlich, was gerade bei Fortsetzungen mit Zeitsprüngen sehr wichtig ist.
Toll ist, dass die Kids in Rückblenden erneut einiges an Screen-Time bekommen.

Pennywise ist überall

ES - Kapitel 2 Filmkritik
ES – Kapitel 2, Warner Bros.

Aber was wäre der Film ohne den eigentlichen Star Pennywise?
Abermals verkörpert Bill Skarsgård den bösen Clown und es ist jedes Mal ein schauriger Genuss, wenn er im Bild auftaucht.
Sein böses & diabolisches Lächeln und sein wegstehendes Auge reichen alleine schon, um Gänsehaut beim Zuschauer zu erzeugen.
Davon schien der Regisseur allerdings nicht immer überzeugt und zu sein, denn er ersetzte den Schauspieler in einigen Szenen durch computer-animierte Monster.
Kann man machen und lies sich wahrscheinlich auch nicht immer vermeiden. Ich hätte es aber deutlich besser gefunden, auf echte Monsterpuppen zu setzen, da der Stilbruch teilweise sehr stark ist und es den Monstern deutlich ansah, dass sie aus dem Computer stammen.
Merkwürdig, denn an mangelndem Budget dürfte es nicht gelegen haben.

ES - Kapitel 2 Filmkritik
ES – Kapitel 2, Warner Bros.

Aber keine Sorge! Der Film hat einige fiese Schock-Momente parat, die mich im Sessel aufschrecken lassen haben.

Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass Pennywise nicht ganz so abgedreht böse sein durfte, wie er vielleicht gewollt bzw. ich mir gewünscht hätte – er wurde quasi ein bisschen an der kurzen Leine gehalten.

ES läuft und läuft und läuft

Satte 170 Minuten läuft ES – Kapitel 2. Wohl dem, der gute Kinosessel und ein ebensolches Sitzfleisch hat!
Der Einstieg in den zweiten Teil, die Einführung und das Treffen der erwachsenen Charaktere aus dem Club der Verlierer samt erster Begegnungen mit Pennywise sind atmosphärisch dicht und wirklich gut gelungen.
Leider geht ES – Kapitel 2 in Richtung Showdown etwas die Puste aus und vor allem der Horror bleibt auf der Strecke.
Der Endkampf schließlich langweilte mich aufgrund der unnötigen Länge, so dass ich froh war, als als er endlich ein Ende fand.

In meinen Augen hätte es auch gereicht, wenn der Streifen 120 bis 140 Minuten lang gewesen wäre, um so einigen unnötigen Längen zu vermeiden.
So hatte ich den Eindruck, dass sich der Regisseur einfach nicht von seinem Werk trennen konnte und immer wieder irgendwas erklären musste.

ES - Kapitel 2 Filmkritik
ES – Kapitel 2, Warner Bros.

Erzähl doch mal einen Witz

Wenn Großmaul Richie und Zyniker Eddie aufeinander treffen, ist ja klar, dass der ein oder andere Spruch zwischen beiden fällt. Dass sie aber auch im Angesicht größter Angst und größtem Horror noch Sprüche reißen müssen, fand ich dann doch als zu viel.
Die Jokes zünden zwar in der Regel und bringen das Publikum zum Lachen. Aber von einem Film mit Es im Titel erwarte ich dann doch ein kleines bisschen etwas anders. Zumal mich einige Sprüche auch immer wieder aus einer positiv gruselig/angespannten Atmosphäre herausrissen.

Auf die Ohren

Ich sah den Film in einem IMAX-Kino mit riesiger Leinwand und tollem Soundsystem. Und hier machte neben einem tollen Bild vor allem der Sound eine Menge Spaß.
Dieser ist zumindest für meine Ohren perfekt abgemischt und ist es toll und gruselig, wenn Geräusche wie Schritte oder Schreie 360 Grad um mich herum passieren. Ein klasse Erlebnis!

ES - Kapitel 2 Filmkritik
ES – Kapitel 2, Warner Bros.

Besser als ES – Kapitel 1?

Die Erwartungshaltung und Vorfreude nach dem für mich gelungenen ersten Es-Teil war bei mir sehr hoch. Anscheinend zu hoch, denn nach spätestens 3/4 des Films zog sich Vieles in der Geschichte für mich wie Kaugummi oder wirkte unnötig aufgesetzt.

Woran das liegt:
Für meinen Geschmack ist Pennywise trotz einiger wirklich fieser Szenen zu brav und in der zweiten Hälfte zu unbedrohlich.
Ich hätte gerne viel häufiger gesehen, wie er diabolisch tänzelnd seine bösen Pläne ausheckt und umsetzt, als nur seine Computer-animierten Alter-Egos.


Das zweite Problem sind die vielen Witze, die häufig mühsam und gut gemachte Spannungsbögen unterbrachen. Das war für mich am Ziel vorbeigeschossen.

Der Endkampf in der Kanalisation wirkte auf mich erschreckend langweilig und langatmig. Das war zwar auch schon in der damaligen TV-Verfilmung Anfang der 90er so. Aber hier hätte ich mir doch ein bisschen mehr Horror & Spannung und deutlich weniger Längen gewünscht.

ES – Kapitel 2
Kino-Release DE05.09.2019
Filmlänge170 Minuten
FSK16
DarstellerJames McAvoy, Jessica Chastain, Bill Skarsgård, Bill Hader, Isaiah Mustafa, Jay Ryan, James Ransone
RegieAndy Muschietti
FilmverleihWarner Bros.