Mit dem ersten von insgesamt drei Teilen der Colony-Reihe aus dem Splitter Verlag sollen Science Fiction Fans auf ihre Kosten kommen. Ob der Aufbruch zu den Sternen gelingt, oder eine Bruchlandung bevorsteht, liest du in meiner Comic-Review.

Worum geht‘s?

“Im 23. Jahrhundert konnte die Menschheit durch außerirdische Technologien zahlreiche fremde Planeten kolonisieren – zum Glück, denn die Erde ist hoffnungslos überbevölkert. Doch viele der frühesten Siedlerraumschiffe sind immer noch in den Tiefen des Alls verschollen. Schmuggler, Abenteurer und auch kriminelle Extremisten machen an den Rändern des bekannten Universums Jagd auf diese Schiffe, um sie und ihre wertvolle Fracht zu klingender Münze zu machen. Milla Aygon ist Teil einer Eliteeinheit, die genau das verhindern soll, indem sie die Schiffe als erste findet. Dabei ist der jungen Soldatin nicht bewusst, welche Tragweite ihre Mission wirklich hat …

Eine charakterstarke Space Opera in bester Tradition von »The Expanse«!“ (Quelle: Splitter Verlag)

Colony Comic-Review, Splitter Verlag
Colony, Splitter Verlag

In den Weiten des Weltalls

Alles beginnt mit einem Routineauftrag einer Eliteeinheit, die an Board eines alten Siedlerraumschiffs in den Weiten des Weltraums nach dem Rechten schauen soll. Kaum an Bord, werden sie von feindlichen Piraten angegriffen, die an die wertvolle Fracht des Raumkreuzers gelangen wollen.
Mit Mühe und Not gelingt die Rettung eines Passagiers und die anschließende Flucht vor den Weltraumpiraten – nur, um sich direkt den nächsten Herausforderungen stellen zu müssen.

Geschichte in Warp-Geschwindigkeit

Colony Comic-Review, Splitter Verlag
Colony, Splitter Verlag

Der erste Colony-Band nimmt sich genau eins NICHT: Zeit. Praktisch in Warp-Geschwindigkeit wird man in das Colony-Universum hineingeworfen.
Gut: Langatmigkeit wird damit direkt im Keim erstickt.
Schlecht: Zeit für Charakterentwicklung bleibt nicht.

Die Geschehnisse rauschten so schnell an mir vorbei, dass ich mir beim Lesen der Geschichte fast schon gehetzt vorkam.
Einige der Charaktere fand ich zwar interessant, allerdings bestachen diese aber leider nicht durch Tiefe. Reibereien innerhalb der Elitetruppe konnte ich zwar oberflächlich wahrnehmen, allerdings wurden diese nicht weiter vertieft.
Schade, denn somit verloren sie für mich auch ziemlich schnell an Interesse.

Der erste Band lässt allgemein ziemlich viel Potenzial ungenutzt auf der Strecke liegen und könnte deshalb andere Leser davon abhalten, auch die beiden Fortsetzungen zu lesen.

Colony Comic-Review, Splitter Verlag
Colony, Splitter Verlag

Glaubwürdiges Colony-Universum

Es gibt nichts schlimmeres, als ein unglaubwürdiges Universum in einer Science Fiction Geschichte. Zum Glück hat Denis-Pierre Filippi (Geschichte) hier alles richtig gemacht. Die teilweise technischen Unterhaltungen und Herausforderungen innerhalb der Geschichte wirken glaubwürdig.
Das Abtauchen bzw. Träumen der Protagonisten in Parallelwelten gibt der Geschichte mehr Dimensionalität – ist aber in Band 1 zu gehetzt.
Dafür gibt es Zeichnungen von Vincenzo Cucca, die durch viele Details bestechen und in großen Teilen sehenswert sind.

Colony 2: Der Untergang ist für Oktober 2020 angekündigt.
Colony 3: Der Mutterbaum folgt im April 2021.

Überblick der Rezensionen
Meine Wertung
Vorheriger ArtikelDigital-Versionen von Universal-Filmen erscheinen früher
Nächster ArtikelTENET in der Filmkritik: Ein ewiges Hin und Her
Patrick
Internet-Wellenreiter, Podcast-DJ, Blog-Tipper, Kino-Gänger, Hörspiel-Verschlinger, Schokopudding-Killer.
colony-1-die-schiffbruechigen-des-alls-comic-reviewColony hat es mir nicht leicht gemacht. Auf der einen Seite steht da ein glaubwürdiges Universum, tolle Zeichnungen und eine besonders zum Schluss hin spannende Geschichte ... die auf der anderen Seite aber viel zu gehetzt wirkt und Charaktertiefe vermissen lässt. Wenn die Macher für Band 2 den Fuß vom Warp-Pedal nehmen und den Charakteren mehr Raum zur Entfaltung geben, könnte sich das Colony-Universum zu einem großen Ganzen fügen, das durchweg Spaß beim Lesen macht.