Wenn ich an Brightburn denke, dann fällt mir vor allem eine endlos lange Zeit im Kino ein, in der der Trailer lief. Über viele Monate gesehen, konnte ich diesen schon mitsprechen. Von Anfang Mai auf Ende Juni verlegt, konnte ich mir jetzt endlich das finale Ergebnis im Kino ansehen.
Ob Brightburn lohnt, liest du in meiner Filmkritik.
Worum gehts?
„Was passiert, wenn ein Kind von einer anderen Welt auf der Erde landet – aber anstatt zu einem Helden für die Menschheit zu werden, sich als etwas sehr viel Böseres entpuppt?“ (Quelle: Sony Pictures)
Ich präsentiere:
Die wahrscheinlich kürzeste offizielle Plot-Beschreibung ever!
Aber manchmal liegt ja in der Kürze die Würze.
Der schüchterne und introvertierte Brandon Breyer (gespielt von Jackson A. Dunn), ein Junge von einem anderen Planeten, wird als Baby nach einem Raumschiff-Absturz auf der Erde von seinen Zieheltern Tori Breyer (Elizabeth Banks) und Kyle Breyer (David Denman) gefunden und groß gezogen.
Bis zum Alter von 12 entwickelt er sich ganz normal und ist eher schüchtern und introvertiert.
Bis er eines Nachts von merkwürdigen Geräuschen aus der Scheune der Eltern wach wird und nichts mehr so ist, wie es vorher war.
Brightburn wird von David Yarovesky als Regisseur umgesetzt, der bereits mit „Guardians of the Galaxy“ erste Superhelden-Erfahrungen machen konnte.
Die Eltern haben in besagter Scheune das Raumschiff des Findelkinds versteckt und dieses erwacht nach Jahren wieder zum Leben. In einer fremden Sprache spricht es zu Brandon und teilt ihm immer wieder mit, dass er die Macht hat, die Erde zu beherrschen.
Brandon entdeckt daraufhin seine Superkräfte, die einem Superman in nichts nachstehen.
Er kann fliegen, ist superschnell, hat einen Laserblick und ist praktisch unverwundbar.
Aus dem anfänglich schüchternen Jungen wird ein übermächtiges Wesen, das seine Kräfte dafür einsetzt, seine eigenen Interessen durchzusetzen. Und dabei geht es über Leichen.
Generell ist die „Was wäre, wenn Superman nicht gut, sondern böse wäre“-Thematik interessant. Darum freute ich mich auch seit vielen Monaten auf den Film.
Und es ist auch spannend mitzubekommen, wie sich der Junge Brandon verändert und seine Macht ohne Gewissen auskostet.
Leider bleibt aber gerade er als Hauptprotagonist seltsam blass und eindimensional.
Das liegt nicht an dem Schauspieler, sondern vielmehr daran, dass er laut Drehbuch nicht sonderlich intensiv beleuchtet wird.
Der Charakter wird einfach als Mittel zum Zweck benutzt, um oben genannte Thematik umzusetzen.
Dabei wäre es so viel interessanter gewesen zu erfahren, woher der Junge kommt, was es mit der fremden Macht auf sich hat und wie er viel intensiver gegen die Stimme der fremden Macht in seinem Kopf ankämpft, um nicht die Erziehung und die Werte kurzerhand komplett hinter sich zu lassen, die er seit 12 Jahren intus hatte.
Für etwas mehr Story wäre ich auch gerne bereit gewesen, weitere 15 bis 20 Minuten im Kino zu sitzen.
So sprintet der Film innerhalb der knapp 90 Minuten praktisch bis zu dem Zeitpunkt, bis Brandon böse wird, um dann eher durch einige explizite Gewaltdarstellungen aufzufallen, die meiner Meinung nach gar nicht nötig gewesen wären.
Den Ziehvater von Brandon finde ich persönlich alles andere als väterlich. Auf mich wirkte er häufig lieblos und extrem überfordert gegenüber seinem Sohn.
Bei so einem Vater wäre ich wahrscheinlich auch auf die dunkle Seite der Macht gewechselt.
Dagegen fand ich die Mutter nachvollziehbar und versucht, ihren Sohn doch noch zu retten.
Überraschend ist der Film nicht und viele der besten Szenen wurden bereits in den Trailern abgefrühstückt.
Dem gegenüber stehen häufig gut gemachte Bilder, die von der Machart her an Zack Snyders „Man of Steel“ erinnert.